Zum Hauptinhalt springen
Lexikon

KIEFERGELENK

AUFBAU, FUNKTIONEN UND PATHOLOGIE DES KIEFERGELENKS

Das Kiefergelenk bildet das Stück zwischen Schläfenbein und dem Unterkiefer und ist für eine komplikationsfrei ablaufende Kaubewegung zuständig.

Das Kiefergelenk besteht aus der Gelenkpfanne, dem Gelenkkopf, der Gelenkkapsel und den Bändern. Gelegen ist das Kiefergelenk unmittelbar vor dem äußeren Gehörgang. Ausgeführt werden durch das Kiefergelenk drei Hauptbewegungen. Zur Ausführung dieser ist es allerdings essentiell, dass beide Kiefergelenke zusammenwirken müssen. Die erste der drei Bewegungen ist die Scharnierbewegung. Hier bewegen sich die Gelenkköpfe nach Kieferöffnung nach vorne bzw. beim Schließen des Mundes nach hinten.

Des Weiteren kann das Kiefergelenk eine sogenannte Schlittenbewegung ausführen, unter welcher man das Vor- und Zurückschieben des Unterkiefers versteht. Dies geschieht in einem Spielraum von etwa 1,5 cm.

Den letzten der drei Bewegungsmechanismen bildet die Mahlbewegung, bei welcher ein Gelenkkopf in ventrale Richtung wandert, während sich der andere Gelenkkopf um seine eigene vertikale Achse dreht. Hierbei finden abwechselnd Gleit- und Drehbewegungen in beiden Kiefergelenken statt.

Pathologisch kann es beim Kiefergelenk u.A. z.B. zu einer sogenannten Kiefersperre kommen. Hier passiert es, dass sich das Caput mandibulae durch weite Öffnung des Mundes bis vor das Gelenkhöckerchen schiebt und sich an dieser Stelle derart verhakt, dass der Patient den Mund nicht mehr schließen kann. Im Gegensatz zu der Kiefersperre kann bei einer Kieferklemme der Mund nicht mehr geöffnet werden. Außerdem kann ein Kiefergelenk von Arthrose betroffen sein oder aufgrund eines Costen-Syndroms zu starken Kopfschmerzen beitragen.

Zurück zur Listenansicht