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Lexikon

ECKZAHNFÜHRUNG ALS BESTANDTEIL DES KAUSYSTEMS

Die Eckzahnführung ist Bestandteil des komplexen Zusammenspiels des Kausystems, welches sich zwischen Kiefergelenk, Kauflächen und Kaumuskulatur abspielt. Bezeichnet wird durch den Begriff die dynamische Okklusion zischen den Eckzähnen des Ober- und Unterkiefers. Bei, im Ruhestand, geschlossenen Zahnreihen berühren sich die Backenzähne der unteren und oberen Kieferhälften. Bei seitlichen Kaubewegungen ist zwischen den oberen und unteren Backenzahnkauflächen zwangsweise ein Abstand festzustellen, da der Zusammenstoß der Eckzähne vor dem der Backenzähne erfolgt. Daraus resultierend kann behauptet werden, dass Eckzähne das erste „Hindernis“ sind, welches die Zahnreihen auseinanderhält.

Eckzahnführung wird die reine Seitwärtsbewegung, bei der die oberen Eckzähne die Gleitbahn für ihre Gegenzähne bilden und auf diese Weise den Unterkiefer führen, bezeichnet. Hier haben die Seitenzähne keinen Kontakt zueinander.

Ist das System der Eckzahnführung intakt sollte es bei einer seitlichen Bewegung des Unterkiefers nur Führungskontakte zwischen den Eckzähnen des Oberkiefers und des Gegenkiefers geben, so dass im Seitenzahnbereich zu einer sofortigen Entschlüsselung der Zahnreihen, einer sogenannten Disklusion, und einem Verlust der Okklusion kommt.

Gerade bei festsitzendem Zahnersatz ist es essentiell, dass ein Okklusionskonzept besteht und dass der Wiederherstellung der Eckzahnführung besonderes Augenmerk geschenkt wird. Bei Voll-, bzw. auch Totalprothesen, ist eine Eckzahnführung dagegen sogar unerwünscht. Hier würde es durch den punktförmigen Kontakt der oberen und unteren Prothesenhälften bzw. deren Eckzähnen nur zu einem Wackeln oder Kippen der Prothese kommen.

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